Original auf merkur-online.deFreising (zz) - Die Zeiten sind schwer, die Zeiten sind schnelllebig. Was sich am Montagvormittag noch als klare Absage darstellte, hörte sich am Dienstagvormittag etwas anders an: Die Mallorca-Party mit Strip-Effekt in der Luitpoldhalle, am Montag noch von Ordnungsamtsleiter Rupert Widmann mit einem Widerruf der Genehmigung versehen (wir berichteten), darf nun doch stattfinden: Bis Karsamstag 24 Uhr in gedämpfter Form, ab Ostersonntag 0.01 Uhr dann "all inclusive" - DJ, Nass-T-Shirt-Show der Schönen der Nacht sowie Men- und Girls-Strip.
Aus rechtlichen Gründen, so teilte Widmann auf Anfrage des FT gestern mit, habe man der ursprünglich versehentlich genehmigten Party den Hahn zugedreht, dann aber den gesetzlichen Vorgaben Rechnung tragen müssen. Laut Gesetz ist nur der Samstag ein "stiller Tag", am Ostersonntag können es Veranstalter Hans-Peter Kirschnereit und die Besitzer von Eintrittskarten auf dem "Beach" der Luitpoldhalle krachen lassen.
Die Einflussmöglichkeiten auf Action mit nackter Haut, ausgelassenem Tanz und Trinken aus dem "Sangria-Eimer" seien für den Sonntag praktisch Null, gab auch OB Dieter Thalhammer gestern zu. Aus rechtlichen Gründen und um Haftungsansprüchen des Veranstalters zu entgehen, habe man nun diese Variante des österlichen Treibens zulassen müssen. Am Samstag ab 20 Uhr Einlass, bis Mitternacht nur ruhige, gedämpfte Musik in entsprechender Lautstärke und kein Tanz, ab Mitternacht dann aber freie Fahrt für den Fun-Event.
Das Dilemma, in das man nun geraten ist, weil man erst genehmigt hat, was nicht zu genehmigen war, dann widerrufen hat, was man wohl nicht widerrufen hätte dürfen, und jetzt zur Hälfte gestattet hat, was die einen freut, die anderen erbost, erklärte Widmann damit, dass ja wohl der Betreiber die gesetzlichen Auflagen vom Karsamstag als "stillem Tag" hätte kennen müssen. Er habe es halt probiert, aber man sei ihm doch noch draufgekommen, so Widmanns Sichtweise.
